Der "Kannibale von Rotenburg" -
ein Überblick


Armin Meiwes

Armin Meiwes wurde 1961 geboren.
Als Armin („Minchen“) 8 Jahre alt war, verließ der Vater die Familie. Zur gleichen Zeit ging sein älterer Bruder zum Studieren in eine andere Stadt.
Armin blieb mit der Mutter alleine zurück. Die Mutter mit einem extremen Hass auf Männer kümmerte sich nicht mehr um den Jungen. Sich alleine überlassen entwickelte Armin sehr seltsame Phantasien. Mit 12 Jahren hatte er, nach eigenen Aussagen, seine ersten Mordphantasien, in denen er Schulkameraden tötete und ihre Leichen zerstückelte. Er erfand einen imaginären jüngeren Bruder, den er am liebsten schlachtete und sich einverleibte.
Er hatte nie feste Beziehungen zu Frauen. Die letzten Dämme brachen im September 1999 nach dem Tode seiner Mutter. Meiwes, inzwischen Oberfeldwebel, der sich (später vor Gericht) bei Äußerungen wie "Ich denke, dass es keinen großen Unterschied macht, ob ein Schwein oder ein Mensch geschlachtet wird" nichts dachte, suchte im Internet Menschen, die sich gerne schlachten und essen lassen wollten.
Im Frühjahr 2000 meldete sich jemand unter dem Namen "Matteo" und gab an, sich von Meiwes quälen, töten und essen lassen zu wollen. Meiwes richtete zu Hause in der Räucherkammer einen schalldichten "Schlachtraum" ein. Matteo meldete sich nicht mehr, stattdessen trafen sich Meiwes und ein 31-jähriger Hotelkoch namens Jörg. Sie spielten eine Tötung mit Jörg in der Opferrolle vor. Dieser wollte sich aber nicht ernsthaft töten lassen.
Im Februar 2001 kam der Kontakt zwischen Meiwes und dem 43-jährigen Berliner Diplom-Ingenieur Bernd Jürgen Brandes zustande. Brandes hatte sich übers Internet gemeldet und angegeben, daß er gerne "zerstückelt" werden wollte. „Ich biete an, mich von euch bei lebendigem Leib verspeisen zu lassen“, hatte er geschrieben.
In der Nacht vom 9. auf den 10. März 2001 trafen sich die beiden in Meiwes‘ Dachkammer. Brandes stimmte zu, das Meiwes bei ihm eine Penektomie durchführen würde, sie dann den abgeschnittenen Penis gemeinsam verspeisen würden und Brandes sich danach von Meiwes töten und gänzlich verspeisen lassen würde.
So geschah es dann auch. Sie trennten das Geschlechtsteil des Opfers ab, Meiwes briet es in einer Pfanne, daraufhin verspeisten sie es zusammen. Dann tötete Armin sein Opfer, wie er noch heute immer wieder betont, auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin, mit einem großen Küchenmesser. Sexuell hätte noch nichts ihn derart befriedigen können, wie das Zerstückeln und Zerkleinern seines Opfers.
Diesen Vorgang hielt er auf einem Videoband fest. Er zerkleinerte die Leiche so weit, daß er sie in einzelne Portionen einfrieren konnte. Die Reste vergrub er im Garten. Nach 2 Tagen begann er das Fleisch zu braten und mit einer Pfeffersoße zu sich zu nehmen.
In den weitern Monaten suchte er nach weitern Opfern, diesmal wollte er aber einen schlankeren Mann, da wäre das Fleisch zarter. Durch seine offene Suche im Internet wurde er schließlich gefasst.
Vor Gericht äußerte Meiwes Unverständnis darüber, dass Kannibalismus nicht legal ist.
Neben dem sensationalistischen Charakter hat der Fall auch rechtliche Fragen aufgeworfen. Die Verteidigung argumentierte, dass die Bereitwilligkeit des Opfers keine Verurteilung Meiwes rechtfertige, und dass rechtlich gesehen eine Form der Euthanasie vorliege.
Armin Meiwes wurde am 30.01.2004 von einem Kasseler Gericht wegen Totschlags an Bernd Jürgen Brandes zu 8 1/2 Jahren Haft verurteilt. Meiwes sei schuldfähig, und sein Opfer als psychisch krank einzustufen. Insofern sei es schuldhaft gewesen, seinem Tötungsverlangen nachzukommen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben mittlerweile Revision gegen das Urteil eingelegt.
Vor einigen Monaten machte Meiwes erneut Schlagzeilen, da er den Wunsch hegte, ein Kannibalen-Kochbuch zu veröffentlichen.

Meiwes als Koch

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